§ 80. Wirtschaftliche Zustände der Periode.
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§ 80.
Wirtschaftliche Zustände der Periode.
1. Am Anfang des 16. Jahrhunderts seufzte der Bauer unterd-rbleischwerem Drucke. Um feine Lage zu verbessern, empörte er sich gegen») vor dem Krieg, feine adeligen Herren: es entstand der Bauernkrieg, welcher die Verheerung eines großen Teils von Süd- und Mitteldeutschland zur Folge hatte (I., § 63). Die Empörer wurden unterdrückt und zunächst hatten sie noch Schwereres zu ertragen, als vorher. Dann aber trat eine Erstarkung des Bauernstandes ein. Fürsten und Adelige erkannten feine Bedeutung als Nährstand, suchten ihn in ihrem eigenen Jntereffe zu schonen, zu kräftigen und in ihm die Arbeitslust zu erhalten, eo kam es, daß sich der Bauer anfangs des 17. Jahrhunderts eines gewissen Wohlstandes erfreute. Er besaß einen hübfchen Hausrat und hatte reichliches Vieh im Stalle und auf der Weide.
Da kam der unheilvolle Krieg und vernichtete in einigen Jahr- b) nachdem zehnten die ganze Blüte der Landwirtschaft. Schwert, Hunger und verheerende Senchen wüteten derart, daß die Bevölkerung Deutschlands um mehr als die Hälfte abnahm, in manchen Landschaften sogar auf ein Drittel, ja auf ein Sechstel des früheren Bestandes herabfank.
Württemberg hatte 1634 noch 313000 Einwohner, 1645 nur 65 000; für Böhmen hat man einen Rückgang von 3 Mill. auf 780 000 berechnet, in der Pfalz von 500 000 auf kaum 50 000. Die fortwährenden Truppendurchzüge, die Zerstörungswut und Plündernngs-fncht der entarteten Heere entwerteten oder vernichteten den immobilen Besitz. Das Fruchtland verschwand und an die Stelle blühender Felder und Wiesen trat oft die mit Gestrüpp bewachsene Heide, auf welcher zuweilen die Wölfe in ganzen Rudeln umherzogen. Taufende von Dörfern und kleinen Städten wurden in einen Trümmerhaufen verwandelt und, was an Hänfern übrig blieb, war fo fchadhaft und wertlos, daß niemand fchon wegen der darauf ruhenden Abgaben folche Wohnungen annehmen wollte. Ein empfindlicher Schlag für den Bauern war auch der Ruin feines Vieh st and es. — Nach dem Friedensschluß fehlte es allenthalben an Arbeitskräften, Vieh, an landwirtschaftlichen Geräten, an Ställen und Scheunen, kurz an allem, was zum Betrieb der Wirtschaft erforderlich war. Jnfolgedeffen blieb in einzelnen Gegenden noch ein ganzes Menschenaller hindurch eiu Drittel des Bodens unbebaut. Und trotz der geringen Bodenerträgnisse hatten die Produkte einen außerordentlich tiefen Preis (der Scheffel Weizen im Jahre 1627 noch 27 Groschen, 1657 nur 8).
2. Auch den Städten war der Verlauf des 16. Jahrhunderts Ter Bürger und günstig. Rege Gewerbe- und Handelstätigkeit führten zu behaglicher a)£tfrof£ieg.
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0
Ansehen erhielt. Alles dies weifet die Geschichte nur
sparsam nach, aber es muß fast so gewesen sein.
So werden uns nur einige Erfindungen der frühe-
sten Zeit, z. B. der Saiteninstrumente durch Jubal,
der Kunst Metalle zu bearbeiten durch T u b a l, nanr»
Haft gemacht, die aber schon manches vorhergegangene
voraussetzen. Die ersten Erfindungen müssen die näch-
sten Dedürfnisse der Menschen befriedigt haben; und
diese sind Obdach, Kleidung und Nahrung. Baum
und Höhle gaben die natürliche Wohnung, aber auch
Anlaß zu künstlicherem Anbau aus Zweigen, Pfählen
oder Erdwänden; daß ausfallende Körner oder in die
Erde herabgebogene Zweige neue Pflanzen und Baume
gaben, führte auf Ackerbau und Anpflanzung, Bear-
beitung und Düngung der Erd». Daß manche Thiere,
die man meist nach ihrer Stimme nannte, sich mehr
an den Menschen gewöhnten, machte, daß man bald
auf Erhaltung und Fortpflanzung derselben bedacht
war; die Milch derselben war schmackhaft, nicht min-
der ihr Fleisch; ihr Fell konnte Bedeckung werden.
Der wilden Thiere erledigte man sich mit der Keule
(der natürlichsten Verstärkung der Faust) oder dem ge-
schwungenen Steine (Schleuder); Thierknochen ver-
schärften die Spitze der Stange zur Lanze, und ein
getrockneter Darm an beiden Enden eines biegsamen
Holzes befestigt, gab nicht allein Ton, sondern auch
einem daran gehaltenen zugespihten Stabe größere
Schnellkraft. In Felsenspalten oder unter Vaumwur-
zeln fand man glänzenderes Gest«n (Metall), das sich
mit schweren Steinen breit oder spitzig schlagen ließ.
Der zündende Blitz oder zufällige Reibung mehrerer
Hölzer erzeugte das Feuer, dessen Werth man bald
einsah, es ganz besonders hoch hielt, verehrte, und zu
seiner fortdauernden Unterhaltung besondere Männer
anftellte. Vielleicht war dies der erste Ursprung der
Feuer-Priester. Andere führte die allgemeine Tren-
nung in weite Steppen, wo nur die Heerde alleinige
Nahrung und der Nomadischen Lebensart den Ursprung,
gab. Ueber Stäbe gelegte Felle waren die ersten Zelte.
Andere kamen in Wälder, wo Jagd — andere an Flüsse»
wo Fischfang den Hunger stillen kehrte. Manche gelan-
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I
481
währte. Don dieser Feit hat sich das königlich preus-
fische Haus Zusehens erhoben. König Friedrich
der Grosse wurde das Muster aller Regenten in Deutsch-
land und machte durch Aufrechthaltung eines furchtba-
ren Kriegsheers, durch seine Tapferkeit im Felde, und
durch seine Weisheit in der Regierung , daß alle an-
dere Potentaten Europens ihn verehrten. König
Friedrich Wilhelm der 2te ist der Erbe seines
Thrones und seines Ruhmes, und unser Durchlauch-
tigster Fürst Christian Friedrich Carl Alexan-
der, der würdigste Neffe des grossen Königes, ein
eben so eifriger Beschützer der Wissenschaften und
der wahre Vater seiner Unterthancn. Glücklich sind
alle Deutsche, wenn sie so, wie unser Daterlandi>
beherrschet werden.
Ii I. Wie die deutschen Bürger und Bauertt
in ihren gegenwärtigen Zustand gekommen sind,
und wie sie es unter ihren Regenten
so gut haben.
i) Noch um das Jahr 600 nach Christi Geburt
lebten die meisten deutschen Völker in dicken Waldun-
j gen, in Hütten aus Holz zusammen gemacht und die
! Vornehmen in Schlössern auf den Bergen oder B u r-
l gen. Endlich sammelten sich mehrere Menschen an ei-
i pem Orte zusammen und so entstanden nach und nach
d Dörfer, die aus vest gebauten Hausern von Hokz be-
) standen. Die Meisten Dörfer waren anfangs einzelne
hhöfe; ein Hof aberrwar ein Haus mit einigen an-
dern Gebäuden, mit Feldern, Wiesen und Teichen um-
ggeben; das wurde denn auch ein Weiler genennt»
Laus mehrern solchen Weilern entstand denn eine Mar-
kung, und aus mehrerern Markunger, ein Gau.
Hh 2) Dii
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Christian_Friedrich_Carl_Alexan- Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutsch- Europens Christi Hh
J53
oder Süd - Süd - West liegen, sind die besten Anhöhen
zum Weinbau, zumal, wenn sie vor den rauhen Nord-
winden beschirmet sind.
3) Der Boden, von verwitterten Steinen, (Mer-
gel,) schwarze und braune Erde, auch mit dem dritten
Theil Sand oder Letten vermischt, ist am besten. Aus-
gewaschener grober, gelber, oder Flugsand, blosec Lei-
nten oder Thon (Letten) taugt nicht. In jenem treibt
der Weinstock wenig Hol; und Früchte, und in diesen
beydcn kann der Zögling nicht leicht wurzeln, überdieß
der Regen und die Sonne nicht eindringen.
4) Der Boden, wann cs scyn kann, wird 2 Schuh
tief umgegraben, so, daß die durchwitterte obere frucht-
bare Erde unten zu liegen komme, weil der Zögling
all sein Wachsthum von der H e r z w u r z c l (an dem
Auge des untersten Gelenks) erhalt: der untere wilde
Boden kommt in die Höhe, nach einigen Jahren wird
solcher durch die Witterung besser. Grabe ich tiefer
als der Sezling zu liegen kommt, so versinket alle
Feuchtigkeit, so an der Herzwurzel bleiben sollte,
5) Wann der Boden bearbeitet wird, es fey Berg
oder Ebene, so werden alle Graben nach der Wasser-
waage ausgeschöpfet und unten angefangen; die
Arbeit gehet um die Hälfte geschwinder, als wenn
ich oben anfange, und die Erde gegen den Berg
schöpfe. Nach vollbrachter Bearbeitung (Wenden)
wird mit der, unten an» ersten Wendgraben ausge-
schöpfte entbehrlichen Erde, der oberste leere Graben
gefüllt.
6) In hitzigen Bergen macht man Graben 3 und
einen halben Schuh, in der Ebene 4 Schuh hrcir
Mm 5 uno
/
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denselben ist sehr lebhaft. Die Stadt hat viele Schif-
fahrt und grossen Handel/ auch eine Universität.
L) Neustadt an der Dosse/ hat cme schöne Glas-
Hütte und Spiegelfabrik.
i) Charlottenburg/ eine Stadt mit einem königl.
Lustschloß.
C. Die Uckermark/ groß 68dm. Einw.
95000/ fast durchgehends sehr fruchtbar/ so daß
es Berlin mit Getreide versorgen kann. Toback wird
viel gebaut/ auch Eisenerz gegraben.
a) Prenz low/ ist die Hauptstadt am See und
Fluß Uker/ ist wohlgebaut/ und treibt Handel
mit Korn/ Vieh und Toback.
b) Templin/ eine schöngebaute Stadt.
c) Schwedt/ eine Stadt an der Oder mit einem
schönen Schloß des Markgrafen von Brandenburg
Schwedt.
I). Die alte Mark/ groß 65 Hm./ Einw.
105000. Der sandige und morastige Boden ist urbar
gemacht und ausgetrocknet. Die Einwohner ernähren
sich vom Ackerbau, Viehzucht/ Gartenbau/ Brauerey/
Luchmanufakturen/ Schiffarth und Handel,
s) Stendal, Hauptstadt an der Uchte, har der»
schiedcue gute Manufakturen-
L) Salzwedel, hat Brauekey und eine Menge
Tuch «Zeuch, und Friesmacher, Leinwand, und
Damaftwcber rc.
«0 Tangermünde, eine Stadt am Fluß Tanger-
E. Dir Prignitz/ groß 61 Qm. Einw. 75000/
Nicht fonderlich fruchtbar/ sondern sehr waldicht. Rog-
gen/ Hafer/ Gerste/ langer Kohl/ Rüben/ und an der
mecklenburgischen Granze Flachs ; dieß alles wird aber
Nicht ohne saure Arbeit der Einwohner gewonnen.
a.'i Ger»
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Extrahierte Personennamen: Brauekey
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Stendal Uchte Salzwedel
- v\
487
R«P. Vi.
Sekonomie oder Landwirthschast.
ollt ihr die von euren Eltern ererbten oder die
angekauften Güter nach der Absicht eures gütigen
Schöpfers recht wohl benutzen; so müßt ihr euch die-
jenigen guten Rathschlage merken, welche feit vielen
Jahren von klugen und erfahrnen Landwirthen und
Dauern gemacht und gesammelt worden sind. Worauf
ihr zu sehen habt, wenn ihr euch etwa selbst einen
Acker oder ein Gut kaufen wollt, das wird euch am
Schluß dieser Anweisung zur Dekonomie gesagt werden.
Zur Landwirthschast gehören i) Aecker, 2) Wie-
sen, g) Küchen- und Kraut-Garten, die mit fruchtba-
ren Baumen und eßbaren Kräutern besetzt werden. 4)
Vornehmlich die Viehzucht. 5) Das Federvieh. 6)
Die Bienen. Soll aber der Feldbau mit Nutzen ge-
trieben werden; so ist das Allerwichtigsie auf Aecker
und Wiesen der Dung. Nun merket denn auf diese
Stücke; sammlet Klugheitsregeln auf die Zukunft; seyd
gortesfürchtig, fieissig und treu : so wird euch Gott
einstens bey eurer Arbeit segnen und eure Rechtschaf-
fenheit ewig belohnen!
Was hat man bey dem Ackerfelde in Erwa»
Ackerfeld, heißt man alle die Grundstücke, welche
mit dem Pfluge bearbeitet und dann eingesaet werden.
Von ihrer bessern oder schlechtem Bearbeitung hangt
I.
gung zu ziehen?
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■—
301
ftdje Wiese ist ein Stück Land, welches von sich selbst
Futterkräuter hervorbringt, ohne daß man sie öfters
zu säen nöthig hat. Künstliche Wiesen nennen die
Franzosen Aecker, auf welchen man, in der Branche,
Futterkrauter bauet.
Die natürliche Wiese kann gut oder schlecht scyn.
I. Welches ist eine gute Wiese? Diejenige, die
g) eine gute Lage, im Thal, an einem Dache
oder Flusse hat. Denn, ausserdem daß der Fluß,
wenn er zuweilen aus den Ufern tritt, durch fernen
bey sich führenden Schlamm die Wiese düngt, und
die Wasserung derselben leicht und bequem ist, hat
sie auch den Vortheil, daß sie bey anhaltender Dürre
nicht so leicht ausbrennet.
b) Die einen guten fetten und schweren Boden
hat. Auf leichtem Grunde wachsen die Futterkrauter
lang nicht so schmack - und nahrhaft für das Vieh.
c) Auf welcher keine untaugliche oder schädliche,
hingegen lauter fast - und nahrungoreiche Grasarten
wachsen. Eine Wiese, wo sich dre Pimpernelle oder
das sogenannte Laiderlisgras in Menge vorfindet, zahlt,
und halt man für die beste.
Es können aber mancherley Dinge den Graswuchs
hindern, die Brauchbarkeit und Einträglichkeit der
Wiese verringern oder gar aufheben. Diese Hinder-
nisse eines guten Wiefensiandes muß man kennen und
aus dem Wege raumen. Es fragt sich also :
H. Welches sind die Dinge, die den Wiesen
und ihren Gräsern schaden? Und welches sind die
Mittel dagegen?
Der
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3oi
Der Wiese schadet eine
1) allzugroße Feuchtigkeit und Nässe.
Mittel dagegen sind theils die oberwahnten Falllöcher,
theils die Floßgraben, die aber in gehöriger Tiefe und
Breite, und am Fuß des Berges oder der Anhöhe müs-
/ sen geführt werden. Schutt von alten Gebäuden auf-
geführt kann hierzu auch sehr gut dienen. Ist die
Wiese aber mit Moos überwachsen, woran auch die zu
vielen Feuchtigkeiten Schuld sind; so reisse man mit
der Ege das Moos auf, schaffe es beyfeite, überführe
sie dann mit Mergel und überstreue sie mit Grcassaa-
men, der in der Scheune beym Heuhaufen ausfallt
und gesammelt werden kann. Hiezu dient auch aller-
lei Kleefaamen rc.
2) Steine, Büsche, Dornen rc. Man raume sie
hinweg.
z) Maulwürfe und Ameisen. Man fan-
ge sie weg, und zerstöre ihre Wohnung durch das
Zerstreuen und Aufiockern der Erde.
4) Engerlinge oder Meyenka ferwür-
me r. Serfensiederafche oder sonst etwas scharfes und
azendes aufgestreuet, vertreibt sie zum Theil. Sind
Wiesen durch sie zerstört, so warte man die Zeit ab,
und bestreue die öden Platze mit dreyblatterichtem oder
Luzerner Klee, auch Heublumen. Die folgenden Jahre
ersetzen den vorherigen Verlust durch eine desto reichli-
chere Erndte.
5) Die Werren. Ihr Schaden ist nicht be-
trächtlich. Das Waffer abgezapft, denn sie halten sich
nur in sumpfigten Wiesen auf, und Mergel aufge-
führt, ist das sicherste und beste Mittel dagegen.
6) Ueberschwemmungen von Flüssen
und Bachen, die die Wiesen mit Schlamm überfüh-
ren.
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*9°
Iv. die Frage: wie verbessert man diese beyder-
ley Erdarten, daß die gewünschte Fruchtbarkeit er-
halten werde? Antwort:
1) Den schwerer» Boden vermischt man mit dem
leichtern, und den leichtern mit dem schwerern. Diese
beyde Erdarten sind öfters auf einer und eden der Stelle
zu haben. Oesters findet sich unter der Oberfläche des
leichten , der schwere, und unter der Oberfiache des
schweren, der leichte Boden. Meistenthcils aber muß
er, wenn es ohne allzugroße Versaumntß und Kosten
geschehen kann, von der Nachbarschaft erst geholt und
herbeygeführt werden. Ist das erstere, so muß man
tief pflügen, und so die schwere^unten befindliche Erde
auf die Oberfläche bringen; oder das Feld rigolen, das
Heist, tief mit dem Spaten (oder Grabscheit) umgraben
lassen. Ist aber das letztere, so muß man m der Nachbar-
schaft suchen, ob man da nicht diejenige Erdarr finde, wo-
durch entweder der allzugroßen Schwere oder Leichtig-
keit des Feldes abgeholfen werden könne, und diese
dann unter die alte Erdart mischen. Die schwere Erd-
art findet man in dem sogenannten Thon und Mergel;
die leichte aber tn der Rasenerde, die man von Harden
und Schaafhuten 9 bis 4 Zoll tief abhcbt, und auf die
zu schweren Felder führt. Auch dient hiezu der Gpps,
der Kalk, und der Sand, oder der sogenannte Sand-
mergel.
2) Den zu schweren Acker pflügt man, wenn die
Sommerfrucht herunter ist, vor Winters, bey nicht zu
nasser Witterung, und laßt ihn ungeegt den Winter
hindurch liegen, daß Regen, Schnee, Frost, Thauwet-
ter, Lust und Sonne darauf wirken und den Zusammen-
hang der Erdtheilchen trennen kann. Dadurch wird
die
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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